Wasseraufbereitung Survival
Trinkwasser ist die zweitwichtigste Survival-Prioritäten. Ist man sicher, kommt die Suche nach Trinkwasserquellen.
Wie jeder weiß überlebt man, ohne etwas zu essen mehrere Wochen, jedoch ohne Trinkwasser nur wenige tage
Im Durchschnitt beträgt der Wasserbedarf eines Menschen zwischen zwei bis drei Liter am Tag. Nur wo kann man das benötigte Wasser finden?
Es ist auch immer wichtig auf diese Anzeichen der Dehydrierung zu achten:
1. trockener Mund
2. Kopfschmerzen
3. Schwindelgefühl
Ignorierst du diese Anzeichen und handelst nicht sofort, steigt das Risiko für einen Hitzschlag durch Dehydrierung.
6 Überlebenstipps bei starker Hitze und Wassermangel:
1. viel trinken und natürlich genügend Wasser mitnehmen
2. bei Wassermangel keine Wasserabsorbierende Nahrung essen
3. große körperliche Anstrengung vermeiden und nachts große Strecken zurücklegen (Schwitzen vermeiden)
4. mit geschlossenem Mund atmen (Verhindert Wasserverlust durch Verdunstung)
5. Wenn nur noch wenigen Wasser da ist, nur kleine Schlucke trinken
6. leichte und locker sitzende Kleidung tragen
Stehende und Fließende Gewässer
Wenn du auf Seen, Teiche, Bäche oder Flüsse triffst, ist der Trinkwasser-Notstand scheinbar gelöst. Doch so einfach ist es dann doch nicht, man sollte dieses Wasser nie ungefiltert trinken. Das einzige Wasser, welches man so trinken könnte, sind die offenliegenden Wasserquellen, es ist trotzdem empfehlenswert, auch dieses Wasser dazu zu kochen.
Man sagt, es gilt die Faustregeln, dass fließende Gewässer den stehenden Gewässern vorzuziehen sind. Diese Faustregel ist nicht absolut zuverlässig, es kommt immer auf die Gewässer an, die man miteinander vergleicht, z.B. das Wasser aus dem fließenden Rhein, wo Industrie und Schifffahrt stattfindet, ist sehr wahrscheinlich dreckiger als das Wasser aus dem Bodensee.
Bei der Wassersuche ist es sehr wichtig, von Fall zu Fall abzuwägen und zu entscheiden, welches der beiden Gewässer die bessere Alternative ist.
Trinkwasser Suche:
1. Geologische Formationen
2. Wasser in bergigen gebieten suchen
3. Wasser aus Raureif und Eis sammeln
4. Tauwasser sammeln
5. In Tälern Wasser finden
6. Wasser mit Hilfe von Tieren finden
7. Bäume und Pflanzen in der Nähe von Wasser
8. Pflanzen zum Wasser sammeln
9. Früchten als Trinkwasserquelle
10. An Bäumen Wasser finden
11. Regenwasser Sammeln
12. Wassergewinnung mit Transpirationbeutel
13. Süßwasser an der Küste
14. Trinkwasser Suche im urbanen Gebieten
Geologische Formationen
Geologische Formationen können extrem hilfreich zum Auffinden versteckter Wasserreserven sein. Wenn man sich lange genug in einem Gebiet aufhält, weiß man aus welcher Richtung der Wind und damit auch aus welcher Richtung der Regen kommt.
Die Windrichtung zu kennen bringt den Vorteil, dass wenn der Wind Regen gegen eine große Felsformation trägt, dann sammeln sich am Fuße dieser Formation meistens Wasserlachen. Liegt diese auch noch auf der Nordseite, dann hast du besonders viel Glück. Denn dort kommen die Sonnenstrahlen kaum hin und das Wasser verdunstet nicht.
Im Wald und auch im Gelände ist es wieder wie in Tälern: immer an den tiefsten Stellen suchen. In weichen Böden hinterlässt abfließendes Wasser oft Gräben. Folge diesen Gräben, sie werden immer zur tiefsten Stelle in diesem Gebiet führen. Wenn der Boden noch in den Gräben noch feucht ist, kann man auch dort direkt durch graben auf Wasser stoßen.
Die Suche in Verwerfungen und Felsspalten ist auch nie ganz vergebens.
Wasser in Bergigen gebieten suchen
Am häufigsten wird man in den Bergen auf Schmelzwasser treffen.
Auch Schneefelder können eine gute Wärmequelle sein. Man sollte jedoch auch bei starkem Durst keinen Schnee essen, da er dem Körper beim Auftauen im Mund sehr viel Wärme entzieht und damit eine Menge Energie verbraucht für eine viel zu kleine Menge an Wasser.
Die beste Möglichkeit ist es, den Schnee in einem Behälter über einem Feuer zu schmelzen und das Schmelzwasser zu trinken. Man sollte nach diesem Erfolg trotzdem bedenken, dass es sich bei Schnee um destilliertes Wasser handelt, man sollte es vor dem Trinken mit Mineralien anreichern, da es dem Körper die fehlenden Mineralien entzieht, bis es gesättigt ist.
Es ist aber ganz simpel das Schneewasser mit Mineralien zu versorgen, um es verträglicher zu machen. Einfach einen Tee oder eine Suppe davon kochen, wenn einem das nicht möglich ist, kann man das auch mit einer Prise Dreck, das Schneewasser mit Mineralien anreichern.
Wasser aus Raureif und Eis sammeln
In kalten Gebieten, mit Nächten unter null Grad, bildet sich Raureif. Raureif ist Kondenswasser, das in Bodennähe auf Pflanzen gefriert. Wenn es in der Nacht Niederschlag gibt, friert dieser auch.
Raureif und Eis in einem Behälter sammeln und anschließend schmelzen. Nach dem Abschmelzen hast du nun trinkbares Wasser.
Tauwasser sammeln
In den Sommermonaten, wo man keinen Raureif sammeln kann, gibt es die Alternativen Tau zu sammeln, wenn es tagsüber warm genug ist und nachts kalt genug ist. Kann man morgens Tau sammeln. Der Tau bildet sich mit dem Sonnenaufgang. Man findet ihn auf Wiesen, an Pflanzen und Bäumen.
Wenn genügend Tau vorhanden ist, kann es schon reichen, ihn mit deinem T-Shirt oder einem anderen Stück Stoff von den Pflanzen aufsaugen. Hat sich das Stück Stoff nun genügend vollgesogen, wringe es einfach über einem Gefäß aus, um das Tauwasser dort zu sammeln.
In Tälern Wasser finden
In einem Tal empfiehlt es sich immer nach unten zu tiefster Stelle zu wandern. Meist und gerade in Gebirgs Nähe trifft man dort schnell auf Bäche oder auch nur auf ausgetrocknete Flussbetten, in den man aber nach Wasser graben kann. Ein Stock kann schon viel beim Graben helfen, um das Wasser in den unteren Schichten zu finden.
Um eine gute Stelle zu graben zu finden solltest du aufpassen, wo sich Pflanzen ansiedeln. Denn Pflanzen benötigen immer Wasser, wo saftig grüne Pflanzen stehen, dort ist auch das Wasser nicht weit.
Bei Kakteen ist es einfacher da das Wasser in den Kakteenpflanzen selbst zu finden, da sie es aus der Luftfeuchtigkeit entziehen und im Fruchtfleisch gespeichert wird.
Wasser mit Hilfe von Tieren finden
Tiere sind eine gute Hilfe um Wasser zu finden, dass sie ja auch Wasser zu leben benötigen. Man wird früher oder später immer auf Wassertreten, wenn man einem Tier in seiner natürlichen Umgebung folgt. Wenn man an einem Wasser stelle angekommen ist kann man dort auch gut jagen. Ganz nach dem Prinzip der Fleischfresser in der Savanne die es genauso so tun
Die Suche nach Wasser funktioniert mit großem Wild sowie mit kleinen Wild oder auch Vögel.
Achte einfach auf die Umgebung und lass dich von den Tieren leiten.
Ein Paar Faustregeln zu Entfernungen von Tieren zur Wasserquelle:
- Libellen: max. 300 m entfernt
- Bienen: bis 4 km entfernt
- Reiher: in nächster Nähe, da sie sich von Wassertieren ernähren
Auch Tierlosung kann ein guter Indikator für Wasser sein z.b. in ausgetrockneten Flussbetten Tierlosung zu finden steigert die Wahrscheinlichkeit, dass noch zugängliches Wasser in der Nähe ist.
Bäume und Pflanzen in der Nähe von Wasser
Wenn man gute Augen oder ein Fernglas hat, dann halte Ausschau nach Wasserbäumen, Wasserpflanzen.
Typische Pflanzen in Wassernähe:
- Schilf
- Rohrkolben
- Bärenkralle, Herkulesstaude
- Schachtelhalm
- Weiden
- Pappeln (aufgrund ihrer Höhe besonders gut aus der Entfernung zu erkennen)
Pflanzen zum Wasser sammeln
Man kann am besten fündig werden, wenn man bei Bodenpflanzen sucht. Da sie mit ihren großflächigen oder langen Blättern Regentropfen und Tau aufsammeln, so sich kleine Wasserpfützen auf den Blättern bilden, die sich die Pflanze dann aufbewahrt.
Das Wasser aus diesen Blättern kann man am besten mit einem Strohhalm trinken, ohne zu viel zu verlieren beim Umfüllen. Als Strohhalm Ersatz kann man auch Schilfrohr nutzen oder ein Pflanzenblatt in eine dünne Rolle wickeln.
Früchten als Trinkwasserquelle
Bei diesem Thema denkt man sofort an Wassermelone. Aber die meisten Früchte haben einen relativ großen Wasseranteil. Als Durstlöscher sind sie aber nicht geeignet, denn dafür ist der Wasseranteil zu klein. Doch man kann den Mund damit gut feucht halten und für die Motivation hat man auch ein anderer Geschmack im und was die Laune heben kann.
Wenn es sich aber um Früchte mit hohem Fruchtzuckeranteil handelt. Sollte man nicht zu viel davon essen, denn der Fruchtzucker macht letztlich durstig.
An Bäumen Wasser finden
Auch in Baumlöchern kann man fündig werden, da sich dort kleine Wasserpfützen ansammeln können. Jedoch sehr selten. Wenn es vorher geregnet hat, sind deine Chancen besonders gut.
In alten und morschen Bäumen versickert Wasser schnell. Bei jungen Bäumen, die noch festes Holz haben, bleibt das Wasser länger erhalten.
Regenwasser Sammeln
Regenwasser sollte man nicht jeden Tag trinken. Aber im Kampf ums Überleben ist Regenwasser natürlich eine gute Trinkwasserquelle.
Wie beim Schmelzwasser handelt es sich bei Regenwasser um destilliertes Wasser. Dazu kommt aber, dass es kein „reines“ destilliertes Wasser ist, sondern auf dem Weg durch die Atmosphäre mit organischen und anorganischen Stoffen angereichert wird.
Beim Abregnen nimmt Regenwasser durch Staubpartikel, Asche, Pollen und auch giftige Substanzen auf, die wir Menschen in die Atmosphäre abgeben. Das sollte man immer im Hinterkopf haben, wenn man vorhat, große Mengen an Regenwasser zu trinken.
Um Regenwasser sammeln zu können, muss es erst einmal Regen. Stelle bei Regen also Behälter oder andere Auffangmöglichkeiten bereit, wie eine gespannte Plane oder Folien.
Nach dem Auffangen sollte man das Regenwasser zur Sicherheit abkochen.
Wassergewinnung mit Transpirationsbeutel
Die Art der Wassergewinnung eignet sich gut für Bereiche mit guter Vegetation, wo aber keine natürlichen Wasservorkommen wie Bäche, Rinnsale, Teich oder Seen zu finden sind.
Aber es ist sehr viel Zeit intensiver.
- suche einen sonnigen Platz, wo Bäume stehen und möglichst lange die Sonnenstrahlen hinkommen.
- Ast mit vielen Blättern
- binde einen Folienbeutel oder luftdicht um das Astende
- 12 bis 24 Stunden warten
- Die Blätter und die Äste habe Wasser ausgeschwitztes, das sich dann im Transpirationsbeutel gesammelt hat
Ein transparenter Beutel wie ein gelber Sack eignet sich sehr gut für diese Methode. So kann man gut erkennen, wie viel Wasser sich schon in dem Beutel angesammelt hat.
Das Wichtigste ist, dass der Beutel keine Löcher hat und möglichst luftdicht an dem Ast befestigt ist.
Der Beutel muss so befestigt sein, das der Boden des Beutels immer tiefer wie die Öffnung des Beutels ist. Wichtig ist jetzt noch das dies auch bei leichtem Wind der Fall ist. Um das ausgießen des Beutels zu erleichtern.
Süßwasser an der Küste
Wenn man an einer Küste ist, ist auch immer viel Meerwasser in der Nähe, aber durch den hohen Salzgehalt nicht genießbar. Da aber aus dem in Land Süßwasser durch den Boden zu Meer sickert. Kann man in 100m Entfernung von der Brandung ein Loch in den Boden Graben. Mit Glück kannst du so an das Süßwasser, was zu Meer sickert auffangen
Durch die Nähe zur Brandung sammelt sich auch immer etwas Salzwasser aus dem Meer in dem Loch. Wenn das angesammelte Wasser zu salzig schmeckt, sollte man noch ein wenig Zeit verstreichen lassen.
Das schwere Salzwasser wird sich am Grund des Loches sammeln und das leichtere Süßwasser kannst du so von oben abschöpfen.
Trinkwasser suche im urbanen Gebieten
Die Wassersuche im urbanen Gebieten ist in Europa kein Problem.
Urbane Trinkwasserquellen:
1. Wasserhähne an Tankstellen
2. Wasser in Kneipen, Bars, Restaurants
3. öffentliche Quellen in Dörfern und auf Plätzen in Städten
4. frage in privaten Häusern, ob man dir deine Wasserflasche auffüllt
5. Wasser von Bewässerungssystemen in Parks, auf Feldern
6. am Meer Trinkwasser aus Duschen für die Badegäste
7. Trinkwasser aus öffentlichen Toiletten
8. aus Viehtränken (Vorsicht: nicht unaufbereitet trinken und mindestens vorher abkochen)